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Schwierigkeiten

,,Verdammt``, Stephan steckte gerade in einem riesigen Schlamassel. ,,Fuck, ...`` `Verdammt, auf nichts kann man sich hier mehr verlassen', ,,am allerwenigsten auf die eigenen Freunde``, dachte murmelte er vor sich hin. Er war allein gelassen worden, versetzt. Nun fühlte er sich verletzt. Vor einer Stunde hatte er sich in den Kampf gestürzt, allein, aber mit großer Hoffnung doch noch zu gewinnen. Vor allem, weil er darauf gesetzt hatte, daß seine Kollegen zurückkommen würden, um ihn zu unterstützen. Er war kurz davor zu verlieren.

Er hielt sich noch mit einiger Mühe auf den Beinen. Die Hände umkrampften zwanghaft die Theke und er hatte immer noch zwei ganzes Gläser vor sich - oder war es doch nur eins, er mußte sich stark konzentrieren, aber seine Augen konnten nicht mehr richtig fokussieren. Dieser `Carom Bombacha' hatte es in sich. Wenigstens hatte er nicht den Fehler gemacht, gleich zehn Drinks zu bestellen, wie er es zu hause auf Terra in der `Bärenhöhle' mit dem Bier immer gemacht hatte, aber fünf für einen waren doch eindeutig zu viel gewesen.

Aus dem Nebel vor ihm tauchte auf einmal eine Frau auf, die auf ihn zu kam. Sie schien auch nicht mehr ganz nüchtern zu sein, denn sie schwankte genauso hin und her, wie er selbst - oder war es nur er selbst, der schwankte. Manchmal lief sie um ihn herum, als ob sich sein Kopf drehte. Nun stand sie direkt vor ihm. Er wollte die Hand ausstrecken als Begrüßung, doch das war ein Fehler, denn sobald er die Theke losließ verlor er den sicheren Halt und stürzte zu Boden.

Als er die Augen öffnete sah er die Frau wieder, die sich zu ihm `runter gebeugt hatte - oder stand er wieder, so genau wußte er das nicht. Es kam ihm alles so vor als würde er in der Mitte des Raumes schweben. `Vielleicht hätte ich vorher keinen Joint rauchen sollen', dachte Stephan, `andererseits ist dies der genialste Rausch, den ich je hatte'.

,,Hallo, ich bin Estrel``, sagte die Frau, und die Stimme klang klar und rein in seinen Ohren.

,,Hi Estrel. Ich bin Stephan. Du siehst aber richtig sexy aus. Darf ich Dich küssen¿`

,,Ich bin von der Kommandozentrale in Beta Calabakrab.`` Estrel ignorierte Stephans Bemerkung. ,,Wir haben den Kontakt zur MONTE CARLO verloren``

,,Oh, das trifft sich ja gut. Ich bin von der MONTE CARLO und wir haben den Kontakt zu Beta Calabakrab verloren. Da haben wir ja etwas gemeinsames.``

,,Können sie mir in wenigen Worten erzählen, was los ist¿`

,,Aber sicher ...vier habe ich gekillt, einer steht da noch auf der Theke, den können sie haben und jetzt dreht sich alles um mich.`` antwortete Stephan noch, bevor er sich übergeben mußte er anschließend endgültig in seinen Rausch versank.

Frank fand die Nachricht von Stephan auf seinem Handy erst zwei Stunden später. Der dumme Handyrouter hatte erst versucht die Nachricht über die MONTE CARLO via Beta Calabakrab zur Terra-Zentral-Relaisstation zu schicken. Aber um zu bemerken, daß immer noch keine Verbindung zu Beta Calabakrab bestand und die Nachricht eigentlich auch direkt von der MONTE CARLO zu Franks Handy hätte geschickt werden können, brauchte der Computer, der gerade mit viel wichtigeren Dingen beschäftigt war, als Terminabsprachen zum Saufen weiterzuleiten, etwas Zeit...

Frank fand Stephan vor der Theke völlig hilflos in seiner eigenen Kotze liegend, etwas von ,,liebe Estrel`` brabbelnd. `Hmm, da muß dringend etwas geschehen', dachte Frank.

,,Hallo Hugo,`` Frank sprach das letzte Glas auf der Theke an, ,,wir haben uns lange nicht mehr gesehen, wie geht's Dir¿`

,,Hmm, grummel, ich bin frustriert.`` Hugo machte einen verärgerten Eindruck.

,,Wieso denn das, was ist denn passiert.``

,,Nichts. Aber das ist es ja gerade. Meine Brüder und Schwestern hatten alle Glück. Sie sind ausgetrunken worden. Nur ich bin alleine hier stehengelassen worden - vergessen - einfach so.``

Kurzentschlossen griff Frank das letzte Glas Carom Bombacha und trank es aus. ,,Oh, vielen Dank. Das war aber sehr nett von Dir,`` sagte Hugo.

,,Kein Problem. Das Vergnügen war ganz auf meiner Seite.`` Frank war froh, wieder einmal einem Glas aus der Patsche geholfen zu haben. Dann rief er Lukas per Kommunikator. Zusammen gelang es ihnen, Stephan wieder in die MONTE CARLO zu bringen, wo er seinen Rausch ausschlafen konnte.


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Markus Ottensmann
1999-08-23