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Rechnen im endlichen Körper $ F$

Um in einem endlichen Körper $ F$ explizit rechnen zu können, müssen die Elemente $ x\in F$ dargestellt werden. Dazu wird ein Element $ x\in
F\setminus\{0\}$ als Potenz eines Erzeugers der multiplikativen Gruppe $ F^\times$ geschrieben. Sei $ p = \vert F\vert$ für eine Primzahl $ p$, so definiere $ \zeta_p\glossary{$\zeta_p$>kleinste primitive Wurzel modulo
$p$, \protect\dh$\protect\langle \zeta_p\protect\rangle != GF(p)^\times$}$ als die kleinste positive primitive Wurzel modulo $ p$. $ \zeta_{p^n}\glossary{$\zeta_{p^n}$>Wurzel des $n$-ten Conway-Polynoms}$ wird definiert als Wurzel des $ n$-ten Conway-Polynoms in Charakteristik $ p$. Dann erzeugt $ \zeta_{p^n}$ die multiplikative Gruppe $ F^\times$. Zur genauen Definition des Conway-Polynoms siehe [Nic88, Abschnitt 1.6]. Ist $ F = GF(p^n)$ ein Teilkörper von $ L=GF(p^m)$, d.h.$ n\mid m$, so ist $ \zeta_{p^n} =
(\zeta_{p^m})^{(p^m-1)/(p^n-1)}$. Die Schreibweise $ \zeta_{p^n}$ ist angelehnt an die Schreibweise von GAP als Z(p^n) und darf nicht mit einer primitiven $ p^n$-ten Einheitswurzel verwechselt werden, denn die Ordnung von $ \zeta_{p^n}$ ist natürlich $ p^n-1$, die Ordnung der multiplikativen Gruppe des zugehörigen endlichen Körpers.

Sei $ C_n\in {\protect
\mathbb{F}}_p[X]$ das eindeutig bestimmte Conwaypolynom von Grad $ n$. $ F := {\protect
\mathbb{F}}_p[x]/(C_n)$ ist eine Körpererweiterung von $ {\protect
\mathbb{F}}_p$ von Grad $ n$ und $ \zeta := X+(C_n)\in {\protect
\mathbb{F}}_p[X]/(C_n)$ ist Wurzel von $ C_n$. Die Ordnung von $ \zeta$ ist $ m := p^n-1$. Damit sind die Elemente von $ F$ eindeutig festgelegt.

1.1.9 Bemerkung
Falls $ k\mid m$, so ist $ \zeta^{m/k}$ eine $ k$-te primitive Einheitswurzel in $ F$. $ \xi_k := \exp(\frac{2\pi i}k)\in{\protect
\mathbb{C}}$ ist $ k$-te primitive Einheitswurzel in $ {\protect
\mathbb{C}}$. Sei $ R := {\protect
\mathbb{Z}}[\xi_k]$ der Ring der ganzen algebraischen Zahlen in $ K={\protect
\mathbb{Q}}(\xi_k)$ und sei $ P\lhd R$ Primideal mit $ P\cap {\protect
\mathbb{Z}}= p{\protect
\mathbb{Z}}$. Dann existiert ein Galoisautomorphismus $ \tau\in\operatorname{Gal}(K/{\protect
\mathbb{Q}})$, so daß $ \xi_k\tau +
P\tau$ eine $ k$-te primitive Einheitswurzel in $ R/P\tau$ ist, die das gleiche Minimalpolynom hat, wie $ \zeta^{m/k}$. Wie in Bemerkung 1.1.4 wird nun ein $ p$-modulares System $ (\widetilde{K},
\widetilde{R}, F)$ für das fest gewählte Primideal $ P\tau$ bestimmt. (Siehe auch [Mül91, Satz 1.3.5, Seite 6].)

Diese Bemerkung zeigt, daß zu dem fest gewählten endlichen Körper $ F$ ein $ p$-modulares System bestimmt werden kann, so daß $ \lambda(\xi_k) = \zeta^{m/k}$ (für $ \lambda$ aus (1.2) und $ \xi_k = \exp(\frac{2\pi i}k)\tau$).


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Markus Ottensmann
2000-02-10