Es folgen Beispiele (im Rahmen der Analytischen Geometrie).
I. |
Euklidische Ebene über einem Q-Vektorraum mit positiv definitem Skalarprodukt:
Gegeben sei V = Q x Q, G = Standardskalarprodukt und B = (e1, e2) als Standardbasis.
Damit ist BGB = |
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. |
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Im blauen Dreieck {(0, 0), (1, 0), (0, 1)} existiert bei A eine Halbierende, während bei B keine Halbierende existiert, denn die Existenz führt auf eine Gleichung, die in Q nicht lösbar ist (wohl aber in R). Im lila Dreieck {(0, 0), (3, 0), (1, 1)} existiert keine Halbierende. |
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II. |
Minkowski-Ebene über einem R-Vektorraum:
Es sei V = R x R und ein Skalarprodukt G bezüglich der Standardbasis B = (e1, e2) wie folgt gegeben:
BGB = |
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. |
Desweiteren sei A die zu V gehörige affine Ebene mit der durch G gegebenen Orthogonalitätsrelation.
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Skizze: |

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In der Skizze erkennt man die isotropen Richtungen, nämlich die
zu den Geraden
<e1 + e2> und <e1 - e2>. Es gilt: G(x, x) = x12 - x22 für x = x1 . e1 + x2 . e2. |
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1. Fall: |
a und b sind raumartig:
Per Wahl von a| Î <a>
und b| Î <b> erreichen wir
(über R),
daß Q(a|) = 1 und Q(b|) = 1 ist.
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Es gilt dann G(a - b, a + b) = Q(a) + G(a, b) - G(b, a) - Q(b) = Q(a) + [G(a, b) - G(b, a)] - Q(b) = 1 + [0] - 1 = 0.
Damit haben wir unsere "Achse" gefunden, denn sei m := <a + b>
so geht m durch den 0-Punkt und auch durch den Mittelpunkt von (A, B),
und es gilt Am = B. |
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2. Fall: |
a und b sind zeitartig:
Wir wählen hier a| Î <a> und b| Î <b> so, daß Q(a|) = -1 und Q(b|) = -1 ist.
Wir vermuten, m := <a + b> liefert uns - analog zu oben - eine Halbierende. Der Beweis wird analog zum 1. Fall geführt.
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3. Fall: |
a ist raumartig, b zeitartig:
Per Wahl von a| Î <a> und b| Î <b> erreichen wir, daß Q(a|) = 1 und Q(b|) = -1 ist.
Wenn <a - b> isotrop ist, exisiert keine Halbierende; also sei ohne Beschränkung der Allgemeinheit <a - b> nicht isotrop.
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Zur Bestimmung der zu <a - b> isotropen Richtung wählen wir folgenden Ansatz:
G(a - b, l . a + m . b) = 0.
Die Darstellung l . a + m . b ist dabei sinnvoll, weil B| := (a, b) eine Basis unseres Vektorraums ist.
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Damit gilt: |
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G(a - b, l . a + m . b) |
= l . (Q(a)) - l . G(b, a) + m . G(a, b) - m . (Q(b)) |
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= l . 1 - m . (-1) + (m - l) . G(b, a)) |
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= m . (1 + G(b, a)) + l . (1 - G(b, a)) = 0. |
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Offensichtlich ist die Gleichung für m = -(1 - G(b, a)) und l = 1 + G(b, a) erfüllt.
Die gesuchte orthogonale Richtung wäre demnach
<(1 + G(b, a)) . a - ((1 - G(b, a)) . b>.
Es gilt andererseits aber M := Mp(A, B): 1/2 . a + 1/2 . b,
das heißt die Halbierende, auf der M liegt, hat die Richtung von m = <x . a + x . b>. Daher muß für diese Halbierende nach unserer Rechnung gelten:
1 + G(a, b) = - (1 - G(a, b)).
Diese Aussage ist jedoch äquivalent zu 2 = 0. Es gibt also in diesem Fall keine Halbierende.
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