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Grundlagen der Geometrie
U. Schoenwaelder (WS 00/01)
Protokoll vom 01.02.01 (EK)

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1. Nachtrag zur Übungsstunde vom 31. 01. 2001.
Der fehlende Beweis aus der Übungsstunde wird zuerst durchgeführt.
Beweis:

\includegraphics [height=8cm]{1_Bild1.epsf}

Per Konstruktion des Punktes $ c$ erhalten wir die Parallelogramme $ \left[\begin{array}{cc}
a' & X \\  0 & b
\end{array} \right]$ und $ \left[\begin{array}{cc}
a' & X \\  a & c
\end{array} \right]$ und analog per Konstruktion von $ c'$ die Parallelogramme $ \left[\begin{array}{cc}
b' & Y \\  0 & a
\end{array} \right]$ und $ \left[\begin{array}{cc}
c' & Y \\  a' & a
\end{array} \right]$. Also ist $ Xc \ \Vert \ aa' \ \Vert \ Yc'$.
Zu zeigen ist, dass $ aa'\ \Vert \ cc'$ gilt. Dafür genügt es, $ aa' \ \Vert \ XY$ zu zeigen.
Ideen zur Problemlösung:

\includegraphics [height=8cm]{1_Bild2.epsf}

Hilfssatz: Es sei $ A$ ein affiner Raum mit (D). Gegeben sei ein Parallelogramm $ \left[\begin{array}{cc}
b' & C \\  0 & b
\end{array} \right]$ und ein Punkt $ P$.
Bilde nun ein neues Parallelogramm $ \left[\begin{array}{cc}
a' & P \\  0 & a
\end{array} \right]$ mit $ a'\ I\ 0b'$ und $ a\ I\ 0b$. Definiere $ X$ durch $ \left[\begin{array}{cc}
a' & X \\  0 & b
\end{array} \right]$ und $ Y$ durch $ \left[\begin{array}{cc}
b' & Y \\  0 & a
\end{array} \right]$. ($ X$ ist somit als vierter Parallelogrammpunkt eindeutig festgelegt.)
Betrachte $ \left[\begin{array}{cc}
b' & C \\  0 & b
\end{array} \right]$ als festesParallelogramm. (Mit $ P$ variieren auch die Punkte $ a',\ X,\ a$ und $ Y$.)
(Umformulierung des Problems: Bei welcher Lage von $ P$ ist $ aa'\ \Vert \
YX$ ?)
Dann sind äquivalent:
  1. $ aa'\ \Vert \
YX$
  2. $ P\ I\ 0C$
  3. $ bb'\ \Vert \ YX$.
Beweis: $ 2. \Rightarrow 3.$ Mit (D) gilt dann: Für das Zentrum $ C$ ist $ (X,\ Y,\ P)
\stackrel{-}{\wedge} (b,\ b',\ 0)$, also $ XY\ \Vert \ bb'$.
$ 3. \Rightarrow 2.$:
$ (X,\ Y,\ P)$ und $ (b,\ b',\ 0)$ sind axiale Dreiecke. Somit gilt $ C\
I\ 0P$ und $ P\ I\ 0C$.
$ 1. \Rightarrow 3.$:
Da $ aa' \ \Vert \ bb'$ ist, folgt die Behauptung sofort.
Somit ist der Hilfssatz bewiesen und wir können mit seiner Hilfe den Beweis des Satzes beenden.
Nach Voraussetzung ist $ aa' \ \Vert \ bb'$, also gilt nach dem Hilfssatz (mit Zentrum 0 und unter Ausnutzung der Symmetrie) $ P\ I\ 0C$. Ebenfalls nach dem Hilfssatz ist $ XY\ \Vert \ bb'$ und somit ist $ aa' \ \Vert \ XY$.



2. Fortsetzung des Vorlesungsstoffes
Zunächst werden aus der letzten Vorlesung die beiden Hilfssätze noch einmal an der Tafel formuliert.
Hilfssatz 1: Gegeben sei eine affine Ebene mit (F), (D) und $ \perp$. $ G$ und $ H$ seien die Lotfußpunkte von $ P$ auf $ g$ bzw. $ h$. Die Geraden $ g$ und $ h$ seien nicht isotrop. Dann sind äquivalent:
  1. $ P$ liegt auf einer Halbierenden.
  2. $ (G,\ P) \ \equiv \ (H,\ P)$.
  3. $ (S,\ G) \ \equiv \ (S,\ H)$.
Hilfssatz 2: Ist $ m$ eine Halbierende, so ist auch das Lot $ m'$ in $ S$ eine Halbierende.
Der Beweis des zweiten Hilfssatzes war schon erarbeitet worden, ebenso wie der Beweis der Inklusion $ 1. \Rightarrow 2.$ des Hilfssatzes 1.
Beweis von Hilfssatz 1:
$ 1. \Rightarrow 2.$: $ \surd$
$ 1. \Rightarrow 3.$:

\includegraphics [height=4cm]{1_Bild4.epsf}

Bei einer Spiegelung bleibt Orthogonalität erhalten, wie auch die Lotfußpunkte. Daraus folgt sofort die Behauptung.
$ 3. \Rightarrow 1.$:
$ (S,\ G) \ \equiv \ (S,\ H)$, d. h. $ S \ I\ Ms(G,\ H)$. Die Frage ist nun, ob die Mittelsenkrechte von $ G$ und $ H$ durch den Punkt $ P$ geht, welcher als Schnittpunkt der beiden Lote definiert ist.

\includegraphics [height=4cm]{1_Bild5.epsf}

Die Spiegelung an der Mittelsenkrechten überführt den Punkt $ G$ in den Punkt $ H$ und umgekehrt, d. h. die Lote werden vertauscht. Der Schnittpunkt der Lote aber bleibt derselbe, also ist $ P = P'$ und $ P\ I\ Ms(G,\ H)$.
$ 2. \Rightarrow 1.$:
Der Beweis dieser Inklusion verläuft wegen der Symmetrie analog $ 3. \Rightarrow 1.$ nur mit vertauschten Rollen von $ S$ und $ P$.


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Ellen Schramm
2001-02-11

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